Mitglied der 46ers Hall of Fame | ||||
Name: | Andres | |||
Vorname: | Thomas | |||
Spitzname: | ||||
Position: | Guard | |||
Größe: | 190 cm | |||
Gewicht: | 90 kg | |||
Nationalität: | GER | |||
Geburtsdatum: | 10.10.1964 | |||
Geburtsort: | Brannenburg | |||
Aktiv von: | 1990/91 | bis: | 1997/98 | |
Stationen: |
Saison | Sp | Pts Avg |
Reb Avg |
Ass Avg |
St Avg |
To Avg |
Bl Avg |
Zweier % |
Dreier % |
FW % |
Fo Avg |
Min Avg |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1990/91 | 43 |
683 15,88 |
|
|
|
|
|
/ |
/ |
/ |
|
|
1991/92 | 35 |
382 10,91 |
81 2,31 |
97 2,77 |
58 1,66 |
86 2,46 |
3 0,09 |
99/213 46,48 |
39/105 37,14 |
69/90 76,67 |
110 3,14 |
1019:00 29:06 |
1992/93 | 30 |
403 13,43 |
100 3,33 |
86 2,87 |
43 1,43 |
78 2,60 |
1 0,03 |
96/195 49,23 |
43/82 52,44 |
82/104 78,85 |
101 3,37 |
928:00 30:56 |
1993/94 | 34 |
503 14,79 |
101 2,97 |
121 3,56 |
48 1,41 |
101 2,97 |
2 0,06 |
108/220 49,09 |
51/119 42,86 |
135/159 84,91 |
103 3,03 |
1090:00 32:03 |
1994/95 | 35 |
423 12,09 |
78 2,23 |
87 2,49 |
55 1,57 |
76 2,17 |
1 0,03 |
89/172 51,74 |
41/112 36,61 |
122/140 87,14 |
107 3,06 |
1083:00 30:56 |
1995/96 | 33 |
406 12,30 |
100 3,03 |
83 2,52 |
35 1,06 |
64 1,94 |
0 0,00 |
75/149 50,34 |
36/94 38,30 |
148/171 86,55 |
106 3,21 |
974:00 29:30 |
1996/97 | 25 |
191 7,64 |
52 2,08 |
52 2,08 |
23 0,92 |
42 1,68 |
0 0,00 |
47/91 51,65 |
8/31 25,81 |
73/89 82,02 |
61 2,44 |
628:00 25:07 |
1997/98 | 24 |
181 7,54 |
63 2,63 |
36 1,50 |
17 0,71 |
31 1,29 |
0 0,00 |
43/84 51,19 |
12/48 25,00 |
59/74 79,73 |
51 2,13 |
534:00 22:15 |
Gesamt | 259 |
3172 12,25 |
575 2,22 |
562 2,17 |
279 1,08 |
478 1,85 |
7 0,03 |
557/1124 49,56 |
230/591 38,92 |
688/827 83,19 |
639 2,47 |
6256:00 24:09 |
Sp=Spiele, Pts=Punkte, Reb=Rebounds, Ass=Assists, St=Steals, To=Turnovers, Bl=Blocks, FW = Freiwurf, Fo = Fouls, Min = Minuten, Avg=Schnitt
Alle Statistiken, die über Punkte und Spielanzahl hinausgehen, sind vollständig erst seit 1991 verfügbar.
Wenn jemandem zum Abschluss seiner Karriere ein Abschiedsspiel gewährt wird, bedeutet das in der Regel, dass ein besonderer Spieler dem aktiven Sport Lebewohl sagt. So auch im Fall von Thomas Andres, dessen Spielerlaufbahn am 30. April 1998 in der Sporthalle Gießen-Ost mit einem Match zwischen dem damaligen Gießener Bundesligateam und sportlichen Weggefährten des Mannschaftskapitäns und Leitwolfs endete. 1990 war der aus dem am nördlichen Alpenrand im Inntal gelegenen Brannenburg stammende kleine Flügelspieler vom SSV Ulm nach Gießen gewechselt und in der Stadt an der Lahn in den folgenden Jahren heimisch geworden. Andres, der zuvor bei SB Rosenheim, Bayern München und den Giants Osnabrück gespielt hatte, war aus den Gießener Bundesligateams der 90er Jahre nicht wegzudenken.
Unvergessen bleibt seine Fähigkeit, Mitspieler und Publikum mitzureißen bzw. in Stimmung zu bringen. Der damalige B-Nationalspieler, der auch dem Kader des A-Nationalteams angehörte, aber dort nie zu einem Einsatz kam, war ein Muster an Einsatzbereitschaft. In bester American Football-Manier (Ball unter die Arme, Augen zu und durch) zog der heute 44-Jährige mit ganz viel Schmackes zum gegnerischen Korb, Gegenspieler verzweifelten an der beinharten Verteidigung von Kampfschwein Andres, der auf diese Art und Weise etliche Offensivfouls provozierte.
Nach seiner Spielerzeit lebte der Oberbayer, der mit 259 Einsätzen auf Platz vier der Ewigen Bestenliste des Gießener BBL-Teams rangiert, noch bis 2001 in der mittelhessischen Region. In Krofdorf eröffnete er ein Sportgeschäft, nebenbei trainierte er den Regionalligisten VfB Gießen. Doch irgendwann ereilte Andres und seine Frau Brigitte, mit der er im nächsten Jahr Silberhochzeit feiert, "der Ruf der Alpen" (Andres). Die Bergmenschen kehrten zurück in ihren Geburtsort Brannenburg an den Fuß der schönen Alpen. Tochter Sandra ist mittlerweile 22 Jahre alt und arbeitet derzeit in England, Sohn Philipp (19) macht in der Nähe von Landshut eine Ausbildung.
Hallo Thomas, wie geht es dir, was machst du heute beruflich?
Thomas Andres: Danke,
gut. Ich bin stellvertretender Leiter eines Rechenzentrums in der Nähe von
Rosenheim, habe mich als Betriebswirt in die technische Welt des Dokumentenoutput-Managements
eingearbeitet. Ehrenamtlich habe ich die Ausbildung zum Bergwachtler (Bergrettung)
gemacht, ab und zu versuche ich an einem Wochenende Dienst zu schieben.
In welcher Art und Weise bist du dem Basketballsport noch verbunden? Jagst du der Kugel noch hinterher? Im Internet war zu lesen, dass du in den Vorjahren das Herren-Team deines Heimatortes Rosenheim trainiert hast. Ist das noch aktuell? Hegst du vielleicht Ambitionen, höherklassig zu trainieren (Pro A, BBL)?
Momentan habe ich mit Basketball, abgesehen davon, dass mein Sohn in Landshut in der Regionalmannschaft spielt, nichts mehr zu tun. Ab und an spiel' ich Seniorenmeisterschaften mit unseren alten Herren aus Rosenheim, mein Bruder Armin ist auch dabei. Seit zwei Jahren trainiere ich die Rosenheimer Mannschaft nicht mehr, da der Verein den Verbleib in der 1. Regionalliga nicht mehr wollte. Trainer war ich dort vier Jahre lang. Ich werde voraussichtlich keinen Trainerposten mehr annehmen und habe deshalb letztes Jahr auch keine Weiterbildung als Trainer besucht. Deswegen ist mein C-Trainerschein abgelaufen.
Welche Erinnerungen verbindest du mit deiner Zeit in Gießen? Du hast dem Klub für heutige Verhältnisse lange die Treue gehalten. Was hat dich seinerzeit in Gießen gehalten?
Ich
habe immer sehr gerne für Gießen gespielt und versucht alles zu geben,
deshalb war ich immer beliebt bei den Schiedsrichtern (lacht). Ich habe die Zeit
sehr genossen, auch die Unterstützung der Fans war zu der damaligen Zeit
hervorragend. Sie standen zumeist hinter der Mannschaft, haben aber auch des Öfteren
ihren Unmut gezeigt, was ich total in Ordnung fand. Viele hübsche Anekdoten
sind mir in Erinnerung geblieben: Einmal hatte sich Olaf Blab den rechten Fuß
verstaucht und diesen vor dem Training im Auto getaped, ein kleiner Peugeot und
er fast 2,15 groß. Dann kam er kurz vorm Training zum Trainer (Hans Brauer)
und erklärte, er komme ein wenig später, weil er den falschen Fuß
getaped hatte (lacht). Oder: Hans Brauer sagte zum Aufwärmen: Lauft alle
Linien in der Halle locker ab. Plötzlich ein lauter Schepperer: Olaf war
gegen das Handball-Tor gelaufen! Es gäbe noch einiges, vielleicht schreiben
wir mal ein Buch
.
Was war das absolute Highlight deiner Zeit in Gießen?
Sportlich sicherlich das Pokal-Top-Four in Gießen (1997) sowie die Playoffspiele gegen Berlin ein Jahr zuvor. Da ist Alba nur wegen Beschiss weitergekommen. Privat: Abschluss meines Studiums und Eröffnung des Sportgeschäftes und der Textildruckerei.
Aus aktuellem Anlass: Schildere die Geschichte von der legendären Auswärtsfahrt nach Ludwigsburg 1996 (nachzulesen auf unserer Website unter Historie - Magic Moments) doch nochmal kurz aus deiner Sicht. Wer hatte beispielsweise die Idee, den Golf Diesel zu "kapern"? Wie waren die Reaktionen im Auto, besonders deine als Fahrer, als Ihr mitbekommen habt, dass der falsch betankte Wagen es nicht mehr macht? Und wieviele Kilometer waren es noch, die Ihr bis zur Halle joggen musstet?
Der Artikel beschreibt es ganz gut. Soweit ich mich erinnern konnte, habe ich die Leute im Golf gefragt, aber sicher bin ich mir nicht mehr ganz. Die Reaktion, als der Wagen stehen blieb: von Hochstimmung (wir schaffen es noch locker) bis zur totalen Enttäuschung. Ich kannte den Weg und wusste, dass wir noch cirka zehn Kilometer vor uns hatten, aber kaum noch Zeit. Noch heute bin ich der Meinung, dass wir die auf dem Spielfeld gewonnene Partie im Nachhinein am Grünen Tisch verloren haben. Die Entscheidung des DBB verstehe ich bis heute nicht. Für drei Minuten Zuspätkommen ein ganzes Spiel verlieren - ein Witz.
Gibt es ehemalige Mitspieler, mit denen du heute noch Kontakt hast oder dich sogar regelmäßig triffst?
Ich treffe jährlich noch Jacek Duda, der zu einem meiner besten Freunde geworden ist. Sonst sehe ich leider kaum jemanden.
Wie beurteilst du die Entwicklung, die die BBL seit deiner aktiven Zeit vollzogen hat?
Die
Spieler bleiben kaum länger als für zwei Jahre in den Vereinen. Wo bleibt
die Identifikation mit dem Verein? Wo spielen die guten deutschen Spieler oder
gibt es plötzlich keine mehr? Ich habe es genossen, fast zehn Jahre lang
für Gießen zu spielen. Aber heute geht es nur noch um Kohle, Agenten
und Statistiken, wir haben früher noch nebenbei eine Ausbildung gemacht oder
studiert.
(Der Artikel erschien am 06.12.2008 im 46ers-Print-Magazin GAMETIME)
Spieler | Spiele | ||
---|---|---|---|
1. | Casey Schmidt | 33 | 56,30 % |
2. | LaQuan Prowell | 18 | 52,00 % |
3. | Patrick Falk | 32 | 50,00 % |
4. | Besnik Bekteshi | 28 | 48,28 % |
5. | Armin Andres | 92 | 46,76 % |
6. | William Donlon | 20 | 46,43 % |
7. | Lance Blanks | 33 | 45,16 % |
8. | Richard Barry | 55 | 44,57 % |
9. | Harald Stein | 62 | 42,78 % |
10. | Chase Griffin | 22 | 42,50 % |