Ich finde Torte hat das ganze sehr gut dargestellt!
Dem ist in meinen Augen nichts weiter hinzuzufügen.
Ich als Neuling im Bankensektor versuche mal den Laien zu erklären, worum es bei Basel 2 eigentlich geht und was das mit den 46ers zu tun hat
@ Bate: Basel 2 hat in erster Linie mal nichts mit den EK-Austattungen der meinetwegen zu ratenden Unternehmen ( also hier Giessen 46ers ) zu tun.
Was du ansprichst, ist nicht das Ek , sondern sind die Aktiva einer Bilanz.
Eine Bilanz besteht aus Aktiva und Passiva, sie muss formell immer ausgeglichen sein.
So, links stehen die Aktivposten ( Maschinen, Computer bla bla bla , alles was aufm Konto ist und was in der Kasse noch so rumliegt, aber eben auch Forderungen!!! )
Auf der rechten Bilanzseite stehen dann Schulden (also Fremdkapital, wie zb. Kredite, Darlehen, etc... ).
Aktiva --------------------- Passiva
Kasse ---(luiqudität)-------Darlehen
Bank ---------------------- kurzfr. Kredite
Forderungen ( bei banken solvenz)-----
Maschinen------------------
EK
Computer------------------------
etc...-------------------------
-----------------------------------------------
Summe= 100 Summe=100
Das Eigenkapital gleicht die Bilanz aus!!! Negatives Eigenkapital=> Schulden sind größer als alle Aktiven Gegenstände zusammen---> trivial gesprochen : Insolvenz!!
So eine Bilanz haben jetzt auch Banken. Die Aktiva der Banken sind dabei eben Forderungen ( gegenüber den 46ers, gegenüber uns etc...) wie zb. Kredite, Darlehen, oder auch Überziehungskredite (Dispos; inwiefern da jetzt irgendwelche Sonderverträge abgeschlossen werden müssen, um sein Girokonto mal so eben zu überziehen oder das noch weiter zu überziehen weiß ich leider nicht, wie im Falle der 46ers jetzt wohl ). Aber auch die Bank hat Verbindlichkeiten! Nämlich in erster Linie Zinszahlungen an uns, also Zahlungen für das Geld, das Leute auf ihr Sparbuch bringen. Der Rest wird auch bei Banken durch das Eigenkapital ausgeglichen.
Die Frage ist nun, wie groß das Eigenkapital bei Banken sein muss, um eine jederzeitige Zahlnugsverpflichtung gegenüber uns Kunden nachzukommen ( Hier geht es also um Liquidität, Kohle, Geldscheine ).
Früher war man der Meinung, dass 8 Prozent ausreichend sind. Man stelle sich nun mal den Maximalbealstungsfall vor. Jeder von uns rennt zur Bank und hebt das Geld von seinem Konto ab.
Die Bank hat nun keine liquiden Mittel, da sie ja unser Geld irgendwelchen Firmen oder den 46ers, oder Herrn Schmidt für einen Hausbau gegeben hat!
Das heisst aber nicht, dass sie insolvent ist!!! Die Luiqidität folgt nämlich der Solvenz ( Insider Witz mohahahahahahaa! )
Demnach kann die Bank nämlich ihre Aktiva (also vergebene Kredite an 46ers, Herrn Mustermann und Schunk Gmbh )an ein anderes Kreditinstitut weiterverkaufen, hat somit Kohle und nun kann wieder jeder sein Konto auflösen und die Bank kommt ihrer Zahlunsverpflichtung nach.
Basel 2 sagt nun, dass das Ek, was die Banken zu hinterlegen haben, ganz trivial gesprochen etwas höher ausfallen muss (also weniger Fk aufnehmen ((Konteneröffnen)), oder mehr sicherere Kredite rausgeben. Da haben wir auch schon den zweiten Part von Basel 2:
Die Banken müssen nämlich ein besseres internes Risiko Kontrollsystem ausarbeiten, was sich
1. am Kreditrisiko des Unternehmens orientiert
2. am Marktrisiko orientiert
3. und das ist neu: auch die operationellen Risiken mit einbezieht.
Banken können diese Risiken nun intern oder extern raten (also das Unternehmen wie bate dargestellt bewerten und analysieren )
Erwartete Verluste sollen direkt das EK der Banken belasten, unerwartete Verluste erfordern nun eine höhere Eigenkapitalhinterlegung seitens der Kreditinstitute.
Die Banken müssen das machen, damit sie jederzeit die Zahlungsverpflichtungen einhalten können ( die bei Banken nun weiss Gott sehr unsicher sind). Zu dem Risiko der Banken gehört also, dass Kredite leider Gottes auch mal ausfallen können. Daher muss ja jeder, der Kredite aufnimmt, irgendwelche Sicherheiten vorlegen, die die Bank indem Fall wiederum liquidieren kann.
Die Kredite an die 46ers scheinen nun
erstens: zu viele zu sein ( zu hoch/zu kullant )
und zweitens: einfach nach Basel 2 zu unsicher ( also meinetwegen operationelle Risiken: bleiben die 46ers überhaupt in der Liga??? )
In der Bilanz der 46er sieht es nun ähnlich aus.
Auch hier haben wir Aktiva ( Forderungen gegenüber Sponsoren) Die Große Frage ist für mich jetzt, ob die Spieler selbst zu den Aktiva zählen!!!! Also ganz trivial gesprochen, nimmt es die Bank als Sicherheit hin, wenn die 46ers sagen, dass sie im Falle der Zahlungsunfähigkeit meinetwegen Pinnock verkaufen ....
Das ist für die Bank aber wiederum extrem unsicher, da sie den Markwert von Pinnock schlecht abschätzen kann, ob er evtl. verletzt ist oder ob dann die Mannschaft nicht sogar absteigt und weiteren Zinszahlungen nicht erhalten werden.
Also kann man als Aktiva wohl nur die Forderungen gegenüber den Sponsoren geltend machen ?!?
Aktiva wären auch Zuschauereinnahmen, aber auch die sind ja einfach unsicher, da theoretisch ja keiner kommen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auch die so einfach aktivieren könnte.
Jetzt sehen wir auch das ganze Dilemma, was die 46ers haben.
Sie haben Zinsverpflichtungen (angeblich wegen den Krediten bei den Banken, die sie dafür benutzt haben, Altschulden abzubauen), aber auch andere Zahlungsverpflichtungen gegenüber Lieferanten, Katering, natürlich Spielern etc.....
Die Bank sagt nun jetzt nicht einfach: "gut 46ers, wir geben euch einen weiteren Kredit, haben euch aber schon so viele gegeben und wir können im Fall der Fälle einfach nichts von euch in Kohle umwandeln," sondern die 46ers müssen sich ( um diesen günstigen Überzieungs dings da bumsda zu bekommen, um damit wiederum die Hallenaufbauer, die Köche etc. bezahlen zu können) als Sicherheit einen solventen Partner suchen, der im absoluten Todesfalle iganz sicher n die Präsche springt und die Kohle zahlen kann ; also die Stadt Gießen.
Die Frage ist doch nun:
Warum sind augenscheinlich keine liquiden Geldnoten in der Kasse, weshalb man wieder zur Bank muss und sich da "kurzfristig" Geld leihen muss. Ok Schuldenabbau schön und gut, aber sowas muss man doch voraussehen können.
Ich meine, man muss ja vorsichtig planen: So, Berndt kann planen mit 3000 zahlenden Zuschauern ( also das ist ja genau die Sache, die wohl so unsicher im Sportgeschäft ist ) (Vorsichtsmotiv), er kennt die Auszahlkungen ebenfalls (Spielergehälter etc... ) Ich wüsste nun nicht, was da so unvorhergesehenes passiert ist ( wir haben ja auch nicht plötzlich nur 2500 Zuschauer am Start )
Diese Situation hätte ergo jeder vorhersehen können, oder wird diese nun erst deswegen so offensichtlich, weil die Banken nun sagen müssen: sorry, in heutigen Zeiten können wir das nun mal nicht mehr machen, wohingegen es wie bate gesagt hat früher vielleicht gar keiner mitbekommen hätte, das sich die 46ers Kohle besorgen müssen.
Wenn sich im neuen Jahr tatsächlich die Einzahlungen (Zuschauergelder, Sponsoren Überweisungen 1. Januar ) einfinden, und mann alles zurückzahlen kann und man dann noch alle anderen Zahlungsverpflichtungen bewerkstelligen kann, ist alles gut.
Ein fader Bergeschmack bleibt in meinen Augen jedoch trotzdem, wenn man zum Aufrechterhalten des laufenden Geschäftsbetriebes die Banken braucht, und dafür eine Ausfallbürgschaft bei der Stadt beantragen muss...
Hoffentlich geht das mal gut....
AZ 30.12.2006: " Berndt: ""die gefahr einer insolvenz besteht, wenn man bei manchen Institutionen die Rechungen nicht fristgemäß bezahlen kann"" "
In dem Fall muss man alles zu Kohle machen, die Schulden bezahlen und man hat nix mehr für den Spielbetrieb, aus die Maus Bundesliga.....
Es geht also im Moment noch um einen O-Ton Berndt "Luquiditätsengpass". Wenn ich aber keine lquiqiden Mittel mehr habe, bzw. diese immer gleich weg sind, weil es noch Verpflichztungen aus der Vergangenheit gibt etc....(Schneeballeffekt/Dominoeffekt) wird das so würde ich meinen schneller als man denkt zu einem Solvenzengpass, leider wohl zu einem Insolvenzengpass...
Gnade uns Gott!!!