Offizielles Fanforum der GIESSEN 46ers

Ich kann mir sogar vorstellen das es im Moment sogar noch Wichtigeres geben könnte als eine gestochen scharfe Analyse der derzeitigen Lage ins Internet zu stellen.

Natürlich können wir alle nur spekulieren. Ich denke die ganze Wahrheit werden wir nie erfahren.

ALLE wurden belogen. BBL, Fans, Sponsoren, Stadt, Presse.....alle, einfach alle. Aber primär von Schelberg? Wer sagt uns, dass der Captain nicht auch mit falschen Zahlen belogen und betrogen wurde? Da lässt sich einer 3 Jahre lang als Retter feiern und hinterlässt am Ende Schutt und Asche.

Mir bricht es das Herz. Hier ist auf Jahre verbrannte Erde hinterlassen und um jemals noch einmal BBL spielen zu dürfen, bedarf es jahrelanger Wiederaufbauarbeit. Ob das gelingt, ist mehr als fraglich.

Ich glaube kaum, dass es so jemanden für den Gießener Basketball gibt.

Gut 400.000 Euro brauchen die 46ers also in gar nicht mal so langer Zeit.

Die große Frage ist, wer gibt ihnen dieses Geld? Die Sponsoren, die wohl am ehesten viel Geld auftreiben bzw. bereitstellen könnten? Einige haben in den letzten Jahren, z.B. für die Wildcard (zumindest wurde das so gesagt), viel zusätzliches Geld hineingesteckt. Und hier geht es ja nur noch ums finanzielle Überleben, nicht um das sportliche Überleben in der BBL. Das ist ohnehin unwahrscheinlich - und wenn man Anforderungen wie LED-Banden für die nächste Saison betrachtet wohl auch kaum möglich ohne neue Geldgeber.

Aber: Fans und Sponsoren (z.B. die Tatsache, wann LTi über den Insolvenzantrag informiert wurde) wurden in letzter Zeit verarscht. Es wurde viel erzählt, fanfreundliche Politik der 46ers gab es nicht. Auch der Umgang mit Sponsoren soll - und ich betone soll, weil ich es nicht bewerten kann - nicht der beste gewesen sein. Plötzlich erhofft man sich aber von eben jenen wieder die Rettung. So geht das halt nicht. Alles ist ein Geben und Nehmen.

Ich möchte Schelberg nicht andichten, er ist für die finanzielle Krise verantwortlich. Nein, so schnell kann er kaum so viel ruiniert haben. Über die Zahlen muss er aber gewusst haben, auch wenn er erst seit Mitte des Jahres Geschäftsführer ist, so wurde er doch seit Januar eingearbeitet. Aber zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, man sei interessiert, wer seine Kunden sind (wer will denn Klatschpappen in Gießen? Wer will den 3-Euro-Zuschlag?). Auch bei der Pressekonferenz blieb wieder viel zurück. Fragen blieben wohl unbeantwortet. Und wenn ich Hilfe will, muss ich gnadenlos alles aufdecken - sonst geht da nichts, glaube ich. Geheimhalten auf der einen Seite, aber die Rettung wollen auf der anderen Seite passt in meinen Augen nicht zusammen. Man muss sich entscheiden.

Klar. Und völlig ohne Auftrag der 46ers. Und Gegen den ausdrücklichen Willen des GF. Nun gut.

1. Das ist so ein Fall, der sich ohne genauen Blick in die Bücher nicht beantworten lassen wird. Ich könnte es mir nur so vorstellen, dass die Planung für diese Saison mit heißer Nadel gestrickt waren und diese Planung am Ende des Jahres wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt ist. Da reicht tatsächlich ein neues Loch von 60.000 € dafür, dass die Kreditlinien gekürzt werden, ein Hr. Hanker als Gesellschafter ausscheiden muss (wegen Interessenverquickung) und nun z.B. Gesellschafterdarlehen/Einlagen zurückgezahlt werden müssen (Also Kausalkette: 60.000 € Loch --> Kreditlinien gekürzt --> Ausscheiden von Gesellschafter --> Rückzahlung von Einlagen/Gesellschafterdarlehen --> unerwartetes Liquiditätsloch im Frühjahr).
Es könnten aber auch andere Modalitäten, die wir nicht kennen, zu dieser Lücke führen.
Auch wenn es für die meisten hier im Forum absurd klingt: Vielleicht waren die Experten von der BBL tatsächlich nicht so dumm und unfähig, wie ihnen hier per se unterstellt wird. Vielleicht war die Tragweite der Situation tatsächlich bis vor zwei Wochen in diesem Ausmaße nicht absehbar? Who knows…

2. Insolvenzverwalter hat z.B. Sonderkündigungsrechte für langfristige (Arbeits- und Miet-)Verträge und noch weitere Vorrechte, siehe hier: http://www.sanierungsportal.de/default. ... &faq_id=45 (in 10 Sekunden ergooglet – eigentlich habe ich das schon häufig hier im Forum und auf SD gelesen, komisch, dass das an dir vorbeigegangen ist)

4. Vielleicht war er davon selbst überzeugt, vielleicht hat er die Situation im Sommer nicht überblickt, vielleicht "durfte" er nicht ehrlich sein, vielleicht findet er sein Verhalten ehrlich? Keine Ahnung – natürlich war das Marketing-BlaBla im Sommer, aber was soll er denn zu dem Zeitpunkt denn anderes sagen?

Bin von dem Wirken von Schelberg auch nicht angetan bzw. finde die Worthülsen und das Marketing-BlaBla auch nicht doll. Was er tatsächlich geleistet hat (angebliche Steigerung von Einnahmen und Rückzahlung von Verbindlichkeiten) oder wie viel Schaden er angerichtet hat (angebliche Missstimmung bei Sponsoren vor der Insolvenz, Kommunikations-Fiasko der Insolvenz), lässt sich ohne genauen Blick in die Interna so genau wohl nie feststellen…
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Hanker schied vor der Kürzung der Bürgschaft aus. Vielleicht weil er die Zeichen der Zeit erkannt hat? Nichtsdestotrotz bleibt eine monatliche Erhöhung des Lochs, was auch nicht durch einmalige Auszahlung erklärt werden kann. Offen bleibt außerdem die Frage, was passiert wäre, wenn die Bürgschaft tatsächlich - wie aus dem Beschluss meiner Meinung nach eindeutig hervorgeht - planmäßig zum 31.12.2012 zurück gefahren worden wäre? Auch dann wäre die Saisonplanung mangelhaft gewesen, denn das Loch wäre auch dann aufgetreten.