Offizielles Fanforum der GIESSEN 46ers

Der Punkt ist vielmehr der: Trier HAT in etwa auf unserer Höhe agiert und kam hinter uns ins Ziel. Jena war in etwa so gut wie die Nürnberger letztes Jahr. Insgesamt haben wir dieses Jahr also zwei stärkere Teams hinter uns gelassen als letztes Jahr - aber sollen uns bei ihnen bedanken, dass wir drin geblieben sind? Das ergibt, zumindest für mich, keinen Sinn. Dazu kommt, wie du schon gesagt hast, dass die Aussage "Wenn Nürnberg und Karlsruhe genauso gut gewesen wären wie wir, wären wir trotzdem drin geblieben" als Bewertungsgrundlage dieser Saison in etwa so aussagekräftig ist, wie die durchschnittliche Niederschlagsmenge in Oberammergau im Dezember 1883.



Wie gesagt, so wie du das definierst klingt es so, als wäre Glück "jedweder Erfolg, bei dem schlechtere Mannschaften beteiligt sind". Demnach ist Tübingen glücklich ins Pokalviertelfinale eingezogen und ebenso glücklich in der Liga geblieben, demnach ist Bremerhaven glücklich in die Playoffs eingezogen, demnach ist Nördlingen glücklich aufgestiegen. Ich könnte das ja auch noch nachvollziehen, wenn wir nur dank des direkten Vergleiches in der Liga geblieben wären - dann wäre es vielleicht nur das reine Glück gewesen, dass Defraigne vergessen hat, Umeh foulen zu lassen. Aber bei zwei Siegen Vorsprung von Glück zu sprechen, dass andere noch schlechter waren, macht jeden Erfolg zur "Glückssache".

Das ist natürlich ein Argument. Geht man davon aus, dass Trier auf unserer Höhe agierte verschiebt sich das ganze. Lösen wir uns jedoch von diesem "Danke"-Plakat bleibt nachwievor meine Meinung bestehen, dass wir uns letztes Jahr sportlich besser aus der Affäre gezogen haben, als dieses. Inwiefern dies als Bewertungsgrundlage dient? Natürlich gar nicht, aber als Vergleich ist es dennoch dienlich.

Alles was ich sagen will ist: Die Danke-Plakate kritisierten eine Selbstbeweihräucherung oder auch -zufriedenheit, die darauf abzielt, diese Saison ob des Ergebnisses als Erfolg zu verbuchen.

Und insofern könnte man ähnliches bei allen Vereinen formulieren. Es kommt auf den Kontext an. Wäre Bremerhaven mit einem 10 Mil.Etat in die Saison gegangen und würde nun die Qualifikation für die POs als Erfolg abtun, hätten wir eine ähnliche Situation.

Ich muss da mal ausnahmsweise Steven und Deissler recht geben, wenn sie feststellen, daß Scalabroni im letzten Jahr fast in einer halben Saison 18 Pkt. eingefahren hat, nach den unglücklichen Spielen unter Koch. Das ist auch im Großen und Ganzen der Tenor vieler Fans.

Das ist Fakt gewesen, daran gibt es nichts zu deuteln. Das letzjährige Team war zumindest nach der Übernahme durch Scalabroni gewinnfähig.

In der Rückrunde hatten wir eine fast ausgeglichene Bilanz.

Das Team zeigte sicherlich keinen attraktiven Basketball, aber sie kämpften und spielten eine wesentlich bessere Defense als unser diesjähriges Team.

???
Scalabroni hatte ja aber gar nicht nicht nur eine halbe Saison, oder? Wer hat das Gerücht eigentlich aufgebracht?
Ohne jetzt nachschauen zu wollen, waren das eher 2/3 der Spiele, oder?
Und die gute Rückrunde lag auch an der Konstellation der Gegner. Die war nämlich (auch nur aus dem Gedächtnis gesprochen) ungefähr das Gegenteil von der diesjährigen Rückrunde.

Ist aber auch fast egal. Dieses Jahr bleibt mir eigentlich am lebhaftesten in Erinnerung, dass ich ständig gedacht habe "wieso spielen die so schlecht/treffen die so schlechte Entscheidungen/haben die so einen Schiss/verlieren die dauernd, die sind doch eigentlich viel besser" (wahlweise auch eine andere Kombination ähnlicher Gedankengänge).

Das ist eben so die Frage: Grundsätzlich bin ich der Meinung, mit unserem Etat ist der Klassenerhalt an sich ein Erfolg. Sagt man jetzt, "Dieses Jahr nicht", dann stellt sich mir die Frage: Warum nicht? Den Beiträgen vieler User hier zufolge möchten ebenjene keinen Spieler behalten. Die Mannschaft sei schlechter als die letztes Jahr. Letztes Jahr war der Klassenerhalt ein Erfolg, aber mit einer - laut vielen Usern - besseren Mannschaft als dieses Jahr. Die Frage, zu der ich also damit wieder zurückkomme, ist: Warum ist der Klassenerhalt mit einem schlechteren Team kein Erfolg, wenn er mit einem besseren Team ein Erfolg ist? Mit einem Team, dass nach einem Point Guard-Wechsel mitten in der Saison plötzlich fast wieder wie in der Preseason anfangen muss? Einem Team, dass fast die ganze Saison ohne richtigen Center spielt? Das heißt nicht, dass ich das alles total geil finde, nach dem Motto "Ey, Thorsten hat sich was dabei gedacht, ich finde das auch total gut von ihm und so", natürlich war ein guter Teil dieser Probleme auch Hausgemacht - aber schmälert das am Ende die Leistung des Klassenerhalts an sich?



Hätte Bremerhaven einen Etat von 10.000.000 EUR, hätten sie den höchsten Etat der Liga und demnach den Anspruch, nach der Hauptrunde Tabellenerster zu sein. Sie wurden Achter, kämen also sieben Plätze hinter ihrem eigentlichen Tabellenziel an.
Der Gießener Etat wurde auf 1.700.000 EUR geschätzt, inklusive Lich (ca. 300.000 EUR, Mindestetat der ProA wenn ich mich nicht irre), bleiben 1,4 Millionen Euro. Thorsten hat in Köln gesagt, dass dieser versprochene Etat niemals erreicht wurde, aber wir nehmen jetzt einfach mal an, dass durch Lewis und Phillips doch in etwa diese Summe "auf dem Tisch lag". Als Tabellensechzehnter hätten wir also den Anspruch haben müssen, mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf dem neunten Tabellenplatz zu stehen, damit diese Diskrepanz aus deinem Beispiel in etwa hinkommen würde.

Zwei der Teams, die vor uns stehen, haben höchstwahrscheinlich weniger Geld als wir (Paderborn und Göttingen), der Rest mindestens so viel wie wir oder mehr. Mit Trier haben wir ein Team hinter uns gelassen, dass mehr Geld hat als wir. Ich für meinen Teil finde, dass der Anspruch "Klassenerhalt" für den Viertletzten der Geldrangliste eigentlich ganz in Ordnung ist.

Um es dann mal genau zu machen.............
Unter Stefan Koch wurden 2 : 22 Punkte geholt (12 Spiele).

Danach kam Scalabroni, .............der immerhin 20 : 24 Punkte holte (22 Spiele).

Ob schwere oder leichte Spiele ist doch vollkommen gleichgültig..... es wurde über eine komplette Rückrunde gespielt..... ergo gegen jeden Gegner, gegen 5 Teams sogar zweimal.

Die Bilanz wäre sicherlich auch noch besser ausgefallen, aber das Team hatte nach dem Klassenerhalt nur noch lockeres Training gemacht...... mit Fußballspielen, oder mit einem Football Basketball.

Daraus resultierten dann auch noch die restlichen Niederlagen. Ich fand das letztes Jahr auch nicht ok, dass einfach die Intensität und Ernsthaftigkeit des Training abgebrochen wurde.

Das letzte Jahr war auch eine bescheidene Saison.......aber mit Scalabroni durchaus in Ordnung. Wenig Glanz, aber zielgerichtet.

Im Übrigen hatte unser Sportdirektor doch einen erstaunlichen 9. Platz für dieses Jahr angekündigt................und keines wegs der gemeine Fan. oder?

dumm ist halt nur, wenn man vor der saison gross den mund aufmacht und ein fabelkonzept präsentiert. komisch, dass dies zeitlich mit der bewerbung um einen trainerjob zusammenfällt - wohl nur zufall.

dieses pressemeldung verschwindet dann auf einmal in den virtuellen weiten. präsentiert wird dem geneigten fan dann aber wie aus dem nichts im februar, dass der verein eigentlich komplett pleite ist.

Aus psychologischer Sicht ist es einfach besser, positive Ziele zu formulieren. Und genau das stand damals auch in dieser ominösen Pressemitteilungen - nämlich, dass man sich bewusst positive Ziele setzen will. Dadurch geht man i.d.R. mit einer anderen Einstellung an die Dinge.

Weiterhin sollte man sich höhere Ziele setzen, als was man eigentlich für erreichbar hält. Dadurch stellt man sicher, dass man vollen Einsatz zeigt und sich wirklich mit allem reinhängt und noch mehr rauskitzelt. So die Theorie.

Also eines muss ich gerade mal sagen:

Habe mir heute mal die DVD vom 101:58 gegen Lev angeschaut. Abgesehen davon daß wir hammergeil gespielt haben und LEv total von der Rolle war, fiel mir eines auf:

Die Freude der Spieler über diesen Sieg. Das war hammerhart wie die abgefahren sind. So habe ich unsere weder beim Klassenerhalt noch beim 40 Pkt-Sieg erlebt.
Die damals sind ja förmlich ausgerastet.
Naja, wahrscheinlich waren das echt noch andere Zeiten, wo mehr Identifikation und weniger Söldnermentalität vorhanden war...


Mag sein, daß unsere Einzelspieler in dieser Saison besser waren, als in der letzten. Hats was genützt? Nö!
Die Spiele waren zumeist grausam anzusehen, und es wurde mit Ach und Krach der Klassenerhalt geschafft.
Das kann man doch net schönreden.
Weiterhin hat sich, abgesehen von Flo und Corey, in der Saison keiner wirklich weiterentwickelt. Auch Lischka nicht, der auf einer Ebene stagnierte. Alle sind, vom Spielverhalten her, auf dem Niveau der Vorbereitung. Und das gibt mir zu denken, gerade da es sich hier um viele Junge Spieler mit Potential handelt.

Da muss was passieren.
Ich bin zuversichtlich, daß Thorsten in dieser Saison viel gelernt hat und es auch umsetzen wird- dumm ist er gewiss nicht!

Deshalb wird sich zeigen, wie es weitergeht. Aber einen Umbruch zu starten... wäre ich dafür. Wäre nicht das erste Mal, wir kennens ja schon

DVD??? Warum hab ich nur eine VHS davon, die ich standardmässig einmal im Jahr (plus selten bei großer Depression) ansehe?

Aber mit der Feststellung hast du Recht, die Jungs gingen ab wie Schmidts Katze.....

Die gabs doch am Samstag zu gewinnen

Danke, bei der Formulierung fühlt man sich wie ein klassischer Forentroll.

@limitless: Natürlich ist der Klassenerhalt als allein stehendes Ergebnis ein Erfolg. Die Gründe dafür hast du mannigfaltig aufgezählt. Am Ende fügst du hinzu, dass auch du nicht allen Entscheidungen, die die von dir aufgezählten Gründe für den Misserfolg mitverantwort haben (Centerauswahl, finanzielle Außendarstellung etc.), gut heißt, fragst dann jedoch, ob dies den Klassenerhalt als Erfolg schmälert. Das ist für mich keine Entweder-Oder-Frage.

Was ich sagen will (und was m.E. Inhalt der kritisierten Plakate war) ist lediglich, dass der Erfolg des Klassenerhaltes nicht ein Resultat durchweg guter Entscheidungen ist. Eine Portion Glück gehörte ebenfalls dazu, was durch zynische Danksagungen in Richtung Jena und Trier (oder auf tausend andere Weisen) ausgedrückt werden kann.

@Deissler...
Sorry............ich meinte ja eigentlich Steven. Habe es leider nicht so ganz glücklich formuliert.

Ich weiss, du wirst Gnade walten lassen und nicht das Damoklesschwert auf mich niedersausen lassen.

ich denke, dass für uns auf Dauer nur die Frage relevant ist, steigen wir ab oder nicht ?

Deshalb muss ich Limitless recht geben, dass der Nichtabstieg letztlich ein Erfolg ist.

Zum Schluss war er auch relativ "souverän". Die typische Stärke der Gießener wurde aktiviert - leider (fast) nur in der eigenen Halle.

Gefühlt sehe ich das aktuelle (Noch)Team allerdings auch schwächer als das des letzten Jahres.

vor allem frage ich mich, was in der Saisonvorbereitung passiert ist, wenn man eingetlich erst gegen Schluss der Saison seine halbwegs optimale Stärke gefunden hat.

Wenn es am Anfang nämlich nicht "läuft", dann kommen wir immer wieder in so eine schwierige Situation.

@Dunkie

Die Saisonvorbereitung war ja aus zwei Gründen kaum noch relevant. Zum einen wurde ein großer Teil der Vorbereitung mit Pat Sparks bzw. Robinson auf der 1 absolviert - im Dezember übernahm dann aber Obie und damit auch ein völlig anderer Spielstil. Seit Obie zurückkam haben wir z.B. nicht einmal mehr die 1-3-1-Zonenverteidigung gespielt, die mir persönlich gut gefallen hat. Auch die Anzahl der gelaufenen Alley-Oop-Spielzüge ging merklich zurück, so dass sich das gesamte Team mitten in der Saison an einen neuen Stil gewöhnen musste, und bis da dann wieder ein Rädchen ins andere greift, dauert einen Moment.
Zum anderen wurde zwischenzeitlich ohne nominellen Center gespielt, bis Anfang Februar mit Bill Phillips wieder ein neuer Mann an Bord kam. Die Integration verläuft bei Centern meistens schneller als bei Point Guards, braucht aber meistens auch einen Moment.

Mitten in der Saison wurden also die zwei Positionen neu besetzt, die den größten Einfluss auf das Spiel der Mannschaft haben. Die Saisonvorbereitung wurde also praktisch im Dezember noch einmal neu angefangen, dazu noch mit einem halbfitten Point Guard.