Offizielles Fanforum der GIESSEN 46ers

deissler 21:54
hast du von der krümelmonster-nummer gehröt?

luki--1846 21:54
ja

deissler 21:55
was sagst du dazu als jurist?

luki--1846 21:55
diebstahl

deissler 21:55
was sagst du als mensch dazu?

luki--1846 21:56
witzig

Unsern Luki! Immer noch am Ball und nur der gude Blackman hat an ihn geglaubt, aber gerade das spornt ja unseren Luki an

Es jährt sich bald zum vierten Male der Tag, da wir uns der Frage widmeten, wie lange Lucky in seinem Studium durchhält.

Tatsächlich gab es Tiefausläufer während der letzten vier Jahre, die den letzten Winter wie einen Hawaiiurlaub aussehen lassen. Selten glänzte unser Lieblingsnachwuchsseelenzersetzer mit Attributen wie Elan, Motivation, Ehrgeiz, Schwung, Eigenantrieb, fachlicher Neugierde oder Körperhygiene.

Aber: Er. Hält. Immer. Noch. Durch!

Symptomatisch für seine Arbeitsweise ist die Nacht, die gerade laukalt ihren Schatten über unser mittelhessisches Ödland geworfen hat und an deren Ende die Abgabe einer Fachbarbeit auf Lucky wartet. Ich sage: Ja, er hätte schon vor zwei Wochen damit anfangen müssen, ja: das Seminar gehörte eigentlich bereits zum Grundstudium des Wintersemesters 2011, aber: Er strampelt weiter gegen die Mühlen der universitären Ordnungen an, beweist, dass nicht nur Schlipsträger, ELSA-Mitglieder und Karrieristen zur Menschenverachtung geboren sind, sondern auch der Durchschnittsschmock von der Straße! Lucky schrieb:

"[...] ich leg ne Nachtschicht ein:-D" (sic!)

Da er schon den ganzen Tag in der UB zubrachte war ich nicht sicher, ob er mit Nachtschicht nur humoristisch zum Ausdruck bringen wollte, nun ins Bett zu gehen, anstatt im Enjoy, bei Eike oder an der Trinkhalle sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Weit gefehlt:

"Morgen 14 Uhr abgabe. Nur *** (sic!) sind da jetzt schon komplett fertig:-D und tennis muss ich schreiben"

In diesem Sinne: Auf geht's, Lucky! Schnapp' sie dir alle.*

*die Scheine

Luki - pardon - Lucky hatte heute Geburstag. Er wurde ein halbes Jahrhundert alt. Wäre das bei seinem Lebenswandel nicht Wunder genug, verwöhnt uns der Lausebengel mit einer weiteren mariengeburtgleichen Neuigkeit: er wird in diesem Semester 3 (in Worten: DREI!) Scheine bestehen. Dafür musste er am vergangenen Wochenende in die Marxstadt Trier pilgern, um dort bei einer Exkursion ein Referat zu halten. Es ging - soweit ich verstanden habe - um die moralischen Implikationen bei der Ausübung des Juristenfachs, wenn man einer angeschossenen 70jährigen einen Krankenwagen ruft oder einem über der Klippe hängenden Gehbehinderten, der dreifacher Vater ist, den rettenden Arm reicht. Was soll ich sagen: Auch diese Prüfung hat er gemeistert! Wenn der Tausendsassa so weiter macht, wird er sein Studium noch vorm Thekenstürmer abschließen.*

Alles Gute, mein Bester!


* Das wäre allerdings kein Wunder, sondern eher ein soziologisches Klischee.

Jetzt wohnt er fast schon ganz allein, studiert auch nicht mehr nur zum Schein,
bald ist‘s vorbei mit Bengelchen,
er wird ein Mann, das Engelchen.

Der kleine Prinz, wir lieben ihn, sucht nun auf Malle seine Queen.
Doch Bier und Strand, und viel Gedrängel,
das ist nicht gut für unsren Engel.

Drum hoffe ich mit aller kraft,
das Engelchen die Wende schafft,
dann wird er, das am Rand,
ein Kenner wie Immanuel Kant.

Engelchen, wenn du nach deiner WoW-II-Lahn-Feier noch Lust hast, schau dir doch mal diesen Artikel an.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsst ... 13430.html

Dort erfahren wir:



Ich mache mir bei solchen Zeilen doch heftig Sorgen um deine Zukunft. Soll ich vielleicht mal bei deinem Klassenlehrer vorstellig werden und ein gutes Wort für dich einlegen?

Da wird man ohne nc in diesen Studiengang gelockt und dann das... uiuiui....

Mit verletzungsbedingt zweiwöchiger Verspätung geht morgen mittlerweile sogar das Repetitorium los.

Man darf gespannt sein!

Engelchen ackert derzeit fast täglich (zweimal die Woche) im Repetitoridorium (o.s.ä.). Dort wird er auf die große Abschlussprüfung vorbereitet, bei der Zaubersprüche wie "Crucio!" (Versendet einstweilige Verfügungen zum Bearbeitungspreis von 800 EUR pro "Arbeits"stunde an all jene, die kein Impressum auf ihrer Beepworld-Homepage haben) und "Avada Kedavra" (Plädoyer auf lebenslängliche Haftstrafen für Raubkopierer von Musik) abgefragt werden. Nachdem er auch diese Prüfung gewohnt minimalistisch abgeschlossen hat, darf er sich Jurist nennen. Findet aber keinen Job in einer Kanzlei, weil zu schlecht. Er heuert sodann bei der Zeitung an, für die er schon seit Jahren arbeitet, und die ihm schon vor zwei Jahren gesagt hat, dass ein Volontariat bevorzugt an Leute mit abgeschlossenem Studium vergeben wird. Das hätte er auch leichter haben können. Doch dann muss er mit seelischen Verätzungen leben, die nur Hedgefondmanager und BWL-Studenten zu toppen vermögen. Aua!

Edith lügt: Wünschen wir ihm Glück!

Engelchen hatte heute die Chance, einem Kumpel juristisch Beistand zu leisten. Mit seinem Fachwissen hätte er nicht nur wie üblich glänzen, sondern auch handfest helfen können. Ihn auf diesen Umstand hinweisend wurde unser Luki-, äh, Lucky leider ausfallend (von Facebook):


Derlei Vokabular bringt den kleinen Jesus zum weinen.

"Läuft!" - Über Lucky, sein Studium und unbeantwortete Fragen

Der dynamische Jurastudent kommt mir federnden Schrittes entgegen. Sachte hebt er die Hand zum Gruße, ein keckes Lächeln ziert sein Gesicht: "Ich muss noch kurz Geld abheben."

Mensa Otto-Behaghel-Straße, Gießen, 12:00 Uhr. Ich bin mit dem eloquenten Jungjuristen zu einem "Meet, Greet & Eat" verabredet, werde mit ihm die indigene Studentenküche kosten. Und einiges über sein fortschreitendes Studium in Erfahrung bringen. Wir betreten die Kantine, Lucky sondiert die heute feilgebotenen Speisen. Er entscheidet sich für Gericht 2, die Schupfnudelpfanne. "Sieht zwar nicht so lecker aus, kann aber einiges", weiß er aus Erfahrung zu sagen.

Der Satz könnte auch ihn selbst kaum treffender umschreiben. Wir nehmen Platz, er bestätigt seine Prognose: "Ist wirklich nicht so schlecht, wie es aussieht", grinst er. Viel Zeit bleibt uns nicht, schon in 40 Minuten wird sein Repetitorium beginnen. Seit nunmehr fünf Monaten quält sich Lucky zweimal pro Woche in jene Lehrveranstaltung, in der angehende Prüflinge der Rechtswissenschaft nach dem Bulemieprinzip so viel Stoff in die grauen Zellen gepumpt bekommen, wie möglich. "Wie geht's voran, lernst du viel?", frage ich. "Läuft!", fasst Lucky prägnant zusammen, eine Art der Rhetorik, für die er viel Beifall bekommt. Was der Inhalt sei, worum es eigentlich ginge, frage ich im Anschluss: "Darum, den Müll der vergangenen vier Jahre zu wiederholen." Ein Augenzwinkern bleibt aus. Lucky, der sonst für seine kindliche Freude und engelsgleiche Unschuld bekannt ist, unterbricht sein Essen für einen Augenblick. Krähenfüße zeichnen sich unter seinen Augenlidern. Er wirkt gezeichnet.

Ob es denn wenigsten didaktisch wertvolle Gruppenspiele gäbe, die die Stimmung auflockerten, frage ich, nachdem er seine Gabel wieder zum Mund führt: "Naja, eigentlich schon. Ein Spiel gibt es: Wer kann am längsten die Augen offen halten?" Das Repetitorium, dessen Kosten im mittleren dreistelligen Bereich anzusiedeln sind, dauert drei Stunden. Pausen sind während dieser Höllentortur nicht vorgesehen. Wer pinkeln muss, muss einen Antrag stellen: "Viele greifen auf mobile Urinsäcke zurück: einen Katheter der zum Bein führt." Jetzt muss auch Lucky wieder lächeln, ganz scheint er sein sonniges Gemüt noch nicht eingebüßt zu haben.

Die Frage, ob ihn seine Schulkameraden ärgerten, wollte er aus Gründen des Personenschutzes nicht beantworten. Auch den dies bezüglichen Paragraphen wollte er nicht nennen. Oder konnte er nicht?

Wir verlassen die Mensa. Ich biete an, den Jungjuristen zu seiner Lehrveranstaltung zu begleiten. Die Sonne scheint an diesem milden Februartag. Lucky lehnt jedoch hektisch ab, gibt vor, dass diese nicht auf dem Campus der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften stattfände, sondern "irgendwo zwischen Burger King und McDonalds". In einer der Nebengassen des Schiffenberger Wegs. Ich bleibe skeptisch, verabschiede mich jedoch höflich.

Welche verschlungenen Pfade sein Lebensweg noch schlagen wird, bleibt unklar. Einvernehmlich sind wir darin, das heutige Treffen dereinst zu wiederholen.

(diz)

Dreimal die Woche bitte!

Und eigentlich willst du dich mit diesem Text doch nur selbst feiern, weil du ausnahmsweise mal um 12 Uhr schon wach warst und dies natürlich versteckt der Öffentlichkeit verkünden musstest. Eine Sonnenfinsternis wird schließlich auch auf allen Kanälen hoch und runter gefeiert!

Es heißt, man soll einen erfolgereichen Witz nicht durch stetige Wiederholung tot reiten, bis auch das letzte Quantum Pointe aus ihm heraus gequetscht ist. Umgekehrt sollte man einen Thread wie den diesen aber auch nicht ein Jahr und zwei Tage lang ohne Posting stehen lassen. Vor allem, da unser Engelchen nach fünfeinhalb Jahren auf die Zielgerade einbiegt. Morgen steht seine letzte Prüfung auf der Hogwartsschule für Seelenverstümmelei und Menschenlebenszerstörung an. Nein, es lief nicht optimal für den eloquenten Jungjuristen, doch der lange Anlauf mit Repetitotijiorumsdings und monatenlangen Lernsessions in der Bibliothek hat auch den letzten Zweifler verstummen lassen: Ja, er taugt zum misanthropischen Juristenunhold! Im Durchschnitt braucht er 4 Punkte auf einer Skala von 0 bis 18 - so weit ich das richtig verstanden habe, ich höre ihm oft nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit zu. (Wer will es mir verübeln?) Klingt machbar, ist bei den harten internen Prüfungsauflagen der Kommission jedoch ein meterdickes Brett, an dem schon andere gescheitert sind. Wir drücken ihm an dieser Stelle die Daumen, beobachten den Werdegang auf der Zielgeraden weiter und richten den Fokus dabei allmählich auf ein anderes Problemkind.

Sebringl, der hornbebrillte Hipster mit Eisteeaffinität, steht am Ende seines ersten Semesters. Man mag es kaum glauben, doch zielgenau hat er sich den einen Studiengang ausgesucht, der auf der nach unten offenen Asozialitätsskala noch unter der Juristerei steht: Wirtschaftslehre! Uh, ihgitt, werden da manche ätzen. Und an Heuschrecken, Bankenkrise, Kapitalrenditen, Amortisierungstabellen und dem systematischen Wetten auf Grundnahrungsmittel denken. Schlanke Rudi-Jahre alt ist es nun an uns, ihm auf seinen mittelbaren Lebensweg zu begleiten und zu unterstützen.

Ich lese gerade den vorletzen Beitrag von Deissler, welcher sinngemäß sagt, das aus Lucki vor einem Jahr schon jedwede Lebensfreude gewichen ist. Man sollte dazu sagen, dass Lucki seit gut 3 Monaten keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken hat. JETZT sieht man ihm keine Lebensfreude mehr an. Wo früher im betrunkenen Zustand die schlechtesten Witze gefeiert wurden, nickte er auf den letzten Partys mit seinem alkoholfreien Bier nur noch verstimmt. Ich wünsche dir und ich wünsche uns, dass dir so etwas nie, nie wieder bevorsteht. Also. Das mit dem Bier.


Ich will da ja jetzt keinen unötigen Druck aufbauen, aber der Deissler hat hier quasi `ne Abschiedsrede an den Thread geschrieben, also verkacks jetzt bitte nicht, ja?

Auf geht's Lucky: kämpfen und siegen!

Mögest du im zweiten Anlauf erfolgreich sein. Wir glauben an dich!