Kein Erfolg bei Ebay
(mn) Drei, zwei, eins - keines. Die Versteigerung exklusiver Werberechte im Internet-Auktionshaus Ebay blieb ohne Gebot. Über 4000 Mal wurde die Seite angeklickt, eine Woche vor Ablauf der selbst gesetzten Frist, steht der Eishockey-Oberligist EC Bad Nauheim aber ohne Hauptsponsor da. »Ein Versuch war es wert«, sagt Matthias Broda, der als Marketing-Leiter derzeit quasi rund um die Uhr bemüht ist, 100 000 Euro aufzutreiben, um mit den Roten Teufeln guten Gewissens in die Saison 2008/2009 starten zu können.
»Wir sind ja aktuell nicht mittellos oder insolvent. Uns geht es darum, die gesamte Spielzeit abzudecken und deshalb würden auch Partner helfen, deren Werbe-Etat 2008 ausgeschöpft ist, die uns aber im Januar 2009 Gelder zur Verfügung stellen«, sagt Broda, der noch einmal unmissverständlich erklärt, nicht mit einer Unterdeckung im sechstelligen Bereich in die Saison zu gehen. »Wenn heute Deadline wäre, würden wir die Mannschaft zurückziehen. Alles andere wäre unseriös, verantwortungslos und strafbar.«
Zwei Aktionen hat die Spielbetriebs GmbH am laufen. Sieben von 50 Partnern, die für 1000 Euro mit ihrem Namen auf dem Trikot ihre Identifikation zum Ausdruck bringen, sind bislang gefunden, zudem wurden rund 30 symbolische Aktien für jeweils 99 Euro ausgestellt. »Viele Menschen haben das Gefühl, dass es schon weitergeht, weil es auch in der Vergangenheit weitergegangen ist. Ich denke, da wurde der Ernst der Lage nicht erkannt«, sagt Broda, der zusichert, Gelder bis zur endgültigen Entscheidung lediglich »zu parken« und bei Nicht-Meldung zurückzuzahlen. »Wir müssen ja akut keine Löcher stopfen, für die wir Gelder benötigen. Wir wollen aber solide durch die Saison gehen können.«
Die Fan-Gemeinde hat ihrerseits mit Leserbriefen und Schreiben an die Stadt Bad Nauheim mobil gemacht. Ein erster Erfolg: Marketing-Leiter Matthias Broda kann bereits Anfang dieser Woche Bürgermeister Bernd Witzel seine Ideen zur Unterstützung durch die Stadt erläutern. »Es geht nicht um bares Geld, ich erhoffe mir vielmehr Kontakte in die Wirtschaft«, sagt Broda, der seinen Optimismus nicht verloren hat. »Es gibt ja auch das eine oder andere positive Indiz, das mich hoffen lässt.«
Bis zum Sonntag will die Spielbetriebs GmbH ihre Entscheidung treffen - auch um den Spielern gegenüber fair zu bleiben. »Wir spielen mit offenen Karten, und das stößt bei den Spielern auf Verständnis. Wir haben in unserer Angelegenheit öffentlich gemacht, was beim einen oder anderen Klubs vielleicht verschwiegen wird«, glaubt Broda.
Wer helfen möchte: Matthias Broda ist unter der Mobilfunk-Nummer 0171/6129407 erreichbar.
Gießener Allgemeine vom 11.6.08
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