So, da es vielerlei Gerüchte um uns gibt, hier mal ein kleiner Reisebericht.
Es begab sich eines Sonntags, ich wachte gerade durch einen Anruf auf, und hatte die Nachwirkungen meiner Weihnachtsfeier zu verdauen, dass ein kleiner aber feiner Tross geistig ziemlich zerstörtet Gießener mich aufsammelte, um den Weg nach Tübingen anzutreten. Man düste also mit 2 PKW los, um sich ein ach so wunderbares Basketballspiel anschauen zu dürfen. Dennoch war die Atmosphäre in der Halle eizigartig, welche Fans geben schon derart an Tasse und Stimmung Gas, wenn ihr Team einen derartigen Mist verzapft. So viel, aber auch nicht mehr sei zum Kapitel Tübingen gesagt. Wichtiger wird der jetzt kommende Teil. Man begab sich also auf den Heimweg, nicht ohne eine Stadtrundfahrt durch Stuttgart anzutreten, welche wohl auf einem koordinativen Fehler meinerseits beruht. Schuldudigung Jungs und Mädels
Und dann nahm das Unheil seinen Lauf: Man fing im Auto an über Fussball zu reden. Und wenn man nur über Fussball redet, aber nicht hingeht, ist das schon irgendwie langweilig. Also beschlossen Benni H. und meine Wenigkeit, doch spontan nach Hamburg zu fahren, um dort die magische SGE beim FC St. Pauli zu beobachten. Anfangs nur Spass, wurde die Idee immer ernster, spätestens nachdem unsere gute Jacky die Bahmverbindungen über ihr Iphone raussuchte.
EIn Stau hätte unser besiegeltes Unheil noch Verhindern können, doch kamen wir noch rechtzeitig in FFM am Bahnhof an. Das letzte Geld zusammengekratzt, noch ein paar Bier eingesteckt, stiegen wir also aus. Wohlgemerkt ohne Jacke, mit leeren Handyakkus und auch nicht sonderlich nüchtern. Noch hätte man diese Aktion abblasen können, doch als Benni und ich die ICE-Tickets nach Hamburg-Harburg in der Hand hielten, war das Schicksal besiegelt. Der Rest des Trosses fuhr weiter gen Gießen, während wir uns erstmal, zum Zwecke des aufwärmens, in den McDonalds setzten. Dort wurde es allerdings schnell langweilig, so dass ich mich gezwungen sah, uns sämtlichen Reisenden am HBF in Frankfurt als Norweger auszugeben, die nicht wissen, wo sie hinwollen. Unsere Reserven waren dann schnell erschöpft, so dass wir in die Frankfurter Kultkneipe "Gleis 25" einkehrten, und uns dort mit anwesenden Lions-Fans zu unterhalten, die aber irgendwie seltsam waren. Also wieder raus aus der Kneipe, den Norweger gespielt und nach Gleis 9 gefragt. Dort stand unser ICE, in welchen wir auch prompt einstiegen. Er fuhr los, wir schliefen sofort ein, und wurden nach einigen Stunden (des morgens um 6) von einer netten Dame mit den Worten "Jungs, ihr seid da" geweckt. Zu doof dass wir nicht da waren, sondern unsere Haltestelle Hamburg-Harburg, wo unsere Gastgeberin C.D. wohnt, verpassten. Also in die Sbahn gesetzt (ob unsere Karte dafür gültig war weiß ich bis heute nicht) und in Richtung Harburg gefahren. Denkste. Nach 7 Stationen fiel uns auf, dass wir in die falsche Sbahn gestiegen waren. Also irgendwo in Hamburg augestiegen, um die nächste Bahn zurück zum HBF zu nehmen. Wie es der Zufall wollte, waren wir nicht die einzigen kaputten Personen an dieser Station. Unter anderem lernten wir einen sehr netten Herren aus Russland kennen, welcher völligst besoffen zur Arbeit fahren wollte, aber nicht mehr wusste, wo sich diese befindet. Nach einer Mischung aus SBahn und Taxifahrten kamen wir nun bei CD an. Endlich schlafen! Genial! Dass 2 Hunde bei uns im Zimmer lagen, von denen sich einer permanent seine Genitalien ableckte, war zwar nervig, aber was nimmt man nicht alles in Kauf um gratis zu nächtigen.
Nachmittags aufgewacht, ging es erstmal mit den Hunden zum Tierarzt danke an Jürgen von gegenüber für die geliehene Jacke!!!), Daraufhin wurde auf Anweisung der Gastgeberin erst einmal geduscht, unser Körpergeruch war scheinbar nicht mehr der einer nubischen Prinzessin. Da wir auch nicht im Besitz von Wechselklamotten waren, musste das gute alte Febreze ran. Sodann ging es weiter zu Jim Block, leckere Burger essen. Diesen Laden kann ich nur empfehlen. Anschließend wurde (zur Erinnerung, es war schon Montag) der Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus besucht. Zwar superschön, wie auch die komplette Gegend am Jungfernstieg. aber einfach zu voll, so dass man beschloss, auf den Weihnachtsmarkt auf der Reeperbahn auszuweichen. Dieser war sehr schön gemacht, und vor allem konnte man sich bewegen. Krass anzusehen war auch, wie die ca 40 anwesenden Damen in Rosa Jacken und Moonboots organisiert waren. Hatte sich eine dieser Damen einen "Freund für kurze Zeit" aufgerissen, so rückte der Rest sofort nach, wie in einer Kassenschlange. Über den Stadionbesuch verliere ich jetzt kein Wort, das Ergebnis ist ja leider bekannt.
Nach und nach wurden wir also immer müder, so dass wir beschlossen, mit unserem bereits abgeholtem Mietwagen die Heimreise anzutreten. Danke nochmal an C.D. für die Vorlage von Mietpreis und Kaution.
Nachdem wir dann ca. 450 Kilometer in der Nacht auf Dienstag runterspulten, erreichten wir gegen halb 2 in der Nacht den Raum Gießen.
Und die Moral von der Geschicht: Wäre ein Bus gefahren, hätten Benni und ich ne Menge Geld gespart, da wir dann niemals in FfM ausgestiegen wären
Mein Dank gilt an dieser Stelle allen, die uns im Zug ertragen haben, Jürgen von gegenüber für die geliehene Jacke und vor allem natürlich unserer Gastgebierin C.D. welche uns nicht nur mit Essen und Cola versorgte, sondern welche uns auch erst die Heimreise ermöglichte! Du bist die beste!
Bilder der Highlightfahrt:
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