NBA - Schiri Donaghy packt aus
Eurosport - Mi 15.Aug. 19:32:00 2007
Der Wettskandal in der nordamerikanischen Profiliga NBA spitzt sich weiter zu. Der angeklagte Schiedsrichter Tim Donaghy hat sich in New York in zwei Fällen schuldig bekannt, auf Spiele gewettet zu haben, die er selbst geleitet hat. Damit nimmt der Skandal neue Dimensionen an.
Donaghy stand seit Wochen unter dem Verdacht, Kontakte zum organisierten Verbrechen unterhalten und in den vergangenen zwei Jahren Spiele manipuliert zu haben. Sollte Donaghy verurteilt werden, droht ihm eine Strafe von bis zu 25 Jahren Gefängnis. Die nächste Verhandlung soll am 9. November stattfinden.
Donaghy spielsüchtig
Zudem müsste er rund 500 000 Dollar zahlen. Die Verhandlung in Sachen Donaghy, der unter Verdacht steht, Kontakte zum organisierten Verbrechen unterhalten und in den vergangenen zwei Jahren Spiele manipuliert sowie Insider-Informationen an Dritte weitergegeben zu haben, soll am 9. November fortgesetzt werden. Der Unparteiische wurde von der US-Bundespolizei FBI bereits verhört und soll laut der Zeitung "Los Angeles Times" spielsüchtig sein.
"Das ist die schlimmste Situation, die ich als NBA-Fan, als NBA-Anwalt oder als NBA-Generaldirektor erlebt habe", hatte NBA-Boss David Stern schon vor der Anhörung gesagt. Die Liga zittert um ihren guten Ruf, und Stern ist um Schadensbegrenzung bemüht. Der mächtige Commissioner nannte den Angeklagten eine "Ratte" und "einen isolierten Kriminellen". Keine weiteren NBA-Referees oder Spieler scheinen in die Affäre verwickelt zu sein. Stern hatte gesagt, "keine Kosten und Mühen scheuen zu wollen, den Verantwortlichen vor Gericht zu bringen, der das Vertrauen in unseren Sport erschüttert hat". Pro Saison werden knapp 250 Millionen Dollar auf NBA-Spiele verwettet.
Unter dem Einfluss von Verbrechern
Der 40 Jahre alte Donaghy soll in den vergangenen zwei Spielzeiten nach offiziellen Angaben 131 Saisonspiele und 8 Playoff-Partien gepfiffen haben. Am 9. Juli war der Referee zurückgetreten. Seit Bekanntwerden des sich anbahnenden Skandals Ende Juni wurde jede Partie unter Donaghys Leitung intensiv geprüft - vor allem die Zahl seiner Foul-Entscheidungen. Dabei sei der Liga, so Stern, nichts Verdächtiges aufgefallen.
Die "New York Times" berichtete, der Beschuldigte soll in seinen 13 Jahren als Schiedsrichter zwischenzeitlich Wettschulden gehabt haben und so unter den Einfluss von Verbrechern geraten zu sein, die auch seine Familie bedroht haben. Auch außerhalb der NBA geriet Donaghy bereits mit dem Gesetz in Konflikt. Im Januar 2005 war er von seinen Nachbarn in West Chester/Pennsylvania verklagt worden, weil er angeblich ihren Traktor angezündet hatte. Eine Verwicklung in den Wettskandal hat Donaghy bisher stets bestritten.
dpa / Eurosport
dem Nachbarn den Traktor anzuenden, das wuerde ich nur Boris S. zutrauen