Offizielles Fanforum der GIESSEN 46ers

Ich denke, dass eine Verpflichtung bevor steht, bei der er kein Land mehr gesehen hätte und deshalb ist er folgerichtig gegangen. Denn Kevin ist auf lange Sicht der Spieler mit dem höheren Potential, der eher gehalten werden muss als Joe.

Ich denke, dass eine Verpflichtung bevor steht, bei der er kein Land mehr gesehen hätte und deshalb ist er folgerichtig gegangen. Denn Kevin ist auf lange Sicht der Spieler mit dem höheren Potential, der eher gehalten werden muss als Joe.

'Wir müssen aufsteigen'
Dirk Bauermann ist jetzt offiziell Basketballtrainer des FC Bayern

München - Die Finalserie in der Basketball-Bundesliga (BBL) verfolgte Dirk Bauermann bislang im Fernsehen, in der Halle würde er 'es nicht aushalten', hat er neulich erzählt. Schließlich hat der Bundestrainer lange auch die Bamberger Baskets betreut, und das Dirigieren, Lenken und Zetern vor der Bank geht ihm schon sehr ab. Seit zwei Jahren ist der Rheinländer nicht mehr Vereinscoach, und das Nationalteam kommt nur im Sommer zusammen; im Juli nimmt es die Vorbereitung für die WM in der Türkei (28.8 - 12.9.) auf. Aber der Stress, den er so sehr schätzt, kehrt ja nun zurück, denn seit Dienstag ist der 52-Jährige jetzt auch offiziell Trainer des Zweitliga-Klubs FC Bayern München, der mit ihm als Galionsfigur den Aufstieg in die BBL schaffen will. Bauermann freut sich auf die zusätzliche Arbeit, er sagt: 'Es ist schön, auch in den Herbst- und Wintermonaten endlich wieder ein echter Trainer sein zu können - und dieses tolle Projekt ist natürlich eine Riesensache.'


Demond Greene soll kommen


Seit einigen Wochen ist die spektakuläre Liaison des Großklubs und des erfolgreichsten deutschen Basketballtrainers verabredet (SZ vom 1.6.). Nach einer Umfrage unter den 140 000 Vereinsmitgliedern war beschlossen worden, auch die Nebensparte Basketball auf Topniveau heben zu wollen. 'Ich hätte niemals geglaubt, dass 23000 Leute auf einen Umschlag reagieren, der im Bayern-Magazin beiliegt', sagt Klub-Vize Bernd Rauch im Rückblick. Die Bayern sollten nach dem Vorbild Real Madrids oder des FCBarcelona nicht nur im Fußball Hochklassiges anbieten, lautete der Tenor.


Europäische Basketball-Ambitionen will Rauch, 67, jetzt aber noch nicht formulieren. Das geht ihm etwas zu schnell. Der direkte Aufstieg aus der ProA soll und muss es aber sein mit Bauermann, dem nach dem bisherigen Etat von etwa 650000 Euro ein siebenstelliges Budget zur Verfügung stehen dürfte. Rauch sagt dazu knapp: 'Der Etat ist so gut, dass er aufsteigen muss, das weiß er.'


Nichts anderes als den Sprung in die BBL würde Bauermann akzeptieren: 'Der Aufstieg muss geschafft werden, damit es hier weiter geht', sagt er. 'Mehr als ein Jahr in der ProA, das ist keine Perspektive für den Verein - und auch nicht für mich.' Trotz der Begeisterung für die Idee habe er ohnehin lange nachgedacht 'wegen des persönlichen Risikos, das man ja auch eingeht'. Doch ein Gespräch mit Präsident Uli Hoeneß vor dessen Frankreich-Urlaub sei neben Rauchs Engagement 'ausschlaggebend' gewesen: 'Denn Hoeneß ist ein Mann von hoher persönlicher Integrität und hat sehr großes Interesse an unserer Sportart.'


Unterschrieben hat Bauermann zunächst für ein Jahr, aber er sagt auch: 'Natürlich ist dieses Engagement langfristig angelegt.' Die strukturellen Voraussetzungen für das Projekt wurden nun mit der Einigung mit der Olympiapark GmbH gelegt. Viel war zu klären wegen der neuen Spielstätte, der Olympia-Eishalle; die werde für die FC-Bayern-Spiele auf eine Maximalkapazität von 3000 Zuschauern umgebaut, berichtet Rauch und findet: '2000 Zuschauer plus X sollte man haben.' Auch mit dem Verband, wo Bauermann bis 2013 im Wort steht, wurde eine Regelung gefunden. 'Es ist zeitlich alles gut aufgeteilt', sagt DBB-Vize Wolfgang Hilgert, der davon ausgeht, dass Bauermann die Basisarbeit im Ausbildungsbereich fortführt.


In München will der Trainer nun dafür sorgen, 'eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern zu finden, die der Aufgabe gewachsen sind'. Der Aufstieg werde jedenfalls 'schwieriger, als sich das viele vorstellen - jeder will doch jetzt das Spiel seines Lebens gegen den FC Bayern machen'. Deshalb müsse vor allem ins Team investiert werden, aus dem bisherigen bleibt nur der frühere Nationalcenter Robert Maras. Ein namhafter Zugang dürfte Demond Greene sein, der Nationalspieler war zuletzt in Griechenland aktiv. 'Es gibt Kontakte und es sieht sehr positiv aus', sagte der seit Dienstag 31-Jährige der SZ. Er sei übrigens 'FC-Bayern-Fan, seit ich denken kann'. Fußball-Fan, versteht sich.


Die BBL freut sich bereits, 'dass eine der bedeutendsten Sportmarken Europas kraftvoll im Basketball einsteigt', wie es Liga-Chef Jan Pommer formuliert. Allerdings weiß Pommer auch, dass nach einem Aufstieg erneut über das einst wegen Bauermanns Zweitjob in Bamberg beschlossene Verbot für Doppelfunktionen beraten werden müsste. 'Die Gründe dafür sind immer noch relevant', betont Pommer, er fasst sie mit 'Diener zweier Herren' zusammen. Doch Pommer sieht auch 'die Chance in der Wahrnehmung' für die BBL durch die Marke FC Bayern, man werde das Thema 'noch einmal grundsätzlich bereden'. Etwas Zeit bleibt noch. Zunächst muss Bauermann erfolgreich im Herbst und Winter zetern und dirigieren. Andreas Burkert


Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.135, Mittwoch, den 16. Juni 2010 , Seite 40

Das würde ja u.U. auf Chris Oliver zu treffen