Wer rettet Braunschweigs Basketball?
Pleite droht: Bis zum Saisonende möglicherweise 900 000 Euro Schulden – Gestern Krisensitzung
Von Ralph-Herbert Meyer
BRAUNSCHWEIG. Braunschweigs Bundesliga-Basketball kämpft erneut ums Überleben. Gestern fand eine Krisensitzung statt. Ergebnis: Wenn nicht schnell weitere Sponsoren Geld in die Kasse bringen, droht im Frühjahr die Insolvenz.
Dieses Schreckensszenario bestätigte gestern der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Doering. Aus der vergangenen Saison drücken 450 000 Euro Schulden. Die Summe wird sich nach interner Berechnung in der laufenden Serie auf knapp eine Million Euro erhöhen. Die Situation ist bereits so angespannt, dass nicht mehr alle fälligen Rechnungen pünktlich bezahlt werden.
Auf der Krisensitzung suchten Aufsichtsrat und Alleingesellschafter Stadtsportbund nach Auswegen. Ziel ist es, drei große Unternehmen zu gewinnen, die die Altschulden tilgen und in einer neuen Trägergesellschaft Verantwortung übernehmen. "Gespräche laufen. Alle Beteiligten wollen den Basketball-Standort halten", so Doering.
Der Präsident des Stadtsportbundes, Franz Matthies, wäre erleichtert über eine neue Struktur. "Der Stadtsportbund sollte in großer Not vier Monate einspringen. Daraus sind vier Jahre geworden." Das Konstrukt sei dem Profisport Basketball nie angemessen gewesen.
Der zu Saisonbeginn verpflichtete Manager Andreas Rink erklärt, dass sich der Bilanzverlust aus der vergangenen Saison nach seinen Überprüfungen als deutlich höher dargestellt habe, als die Verantwortlichen zunächst erwartet hatten.
Leitartikel, Sport
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